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Lü 174 – Im Weißen Feld - rechtskräftig seit dem 04.02.00 - Erweiterung TechnoPark (TechnoParkWest)
Was verbarg sich hinter Uniumland-Erweiterung? Hier erweitert sich der TechnologiePark auf einem 277 000 qm großen Plangebiet, vom Parkhaus Richtung B1. Als Sondergebiet "Technologie" sind 80 600 qm ausgewiesen. Die
Zielgruppe sind Firmen der Branchen IT, Mikrotechnik und Logistik. Dieses Gebiet war ursprünglich im Flächennutzungsplan von 1985 als Grünfläche oder als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt.1987 sollte hier schon einmal Industrie angesiedelt werden.
Lange Zeit wurde diese Fläche vom Regierungspräsidenten zurückgehalten. Freigegeben wurde sie nur unter der Bedingung, dass die Fläche westl. des Lü 174 als ungewöhnlich große Ausgleichsfläche ausgewiesen wird. Im Bereich des Lü 174 entstehen dann auf den Grundstücken, die zwischen 1700 qm - 7300 qm groß sind, Gebäude, die z.T. dann 3-5-geschossig sind und keine feste Vorgabe in der Fassadengestaltung haben, im Gegensatz zu dem jetzigen TechnoPark im Hauert, der eine vorgeschriebene Bauweise hat. Hier wird wunderschön klar, dass die Brennaborstr. eine Erschließungsstraße für den TechnologiePark und keine Entlastungsstraße für Oespel ist.
Im neuen Gebietsentwicklungsplan und Flächennutzungsplan ist die Fläche westl. des Lü 174 bis ca. zur Straße Im Weißen Feld als Erweiterungsfläche TechnoPark ausgewiesen. Der TechnoPark wird auch im Bereich westl. der A45 und der Overhoffstr. weiterwachsen.
Hinter dem errichteten Gebäude an der Brennaborstraße sollte seinerzeit ein zweites Gebäude entstehen. Aufgestellte Bauschilder, die plötzlich verschwanden, kündigten dieses an. Man konnte der Presse entnehmen, dass es Unstimmigkeiten zwischen dem Bauherren und den Wirtschaftsförderern gegeben hat. Anfang 2007 schienen alle Unklarheiten beseitigt zu sein. Die Wirtschaftsförderung hatte dem Call-Center-Betreiber Hubertus Küpper, der an der Brennaborstraße ein zweites Call-Center errichten und die Zahl der Mitarbeiter auf 1.000 verdoppeln wollte, ein Grundstück Im Weißen Feld angeboten. Küpper lehnte dieses Angebot allerdings ab. Der Grund ist, dass unter diesem Grundstück historische Gräber vermutet werden. Mit Methanaustritt als Folge des ehemaligen Bergbaus ist hier ebenfalls zu rechnen. Das Grundstück ist somit mit großen Risiken verbunden. Dies wird auch von dem Leiter do-projects Thomas Ellerkamp bestätigt. 2011 errichtete die Firma roTeg ihren Firmensitz an der Brennaborstraße zwischen dem Call-Center und der Straßenmeisterei. Der TechnoParkWest wächst aber nicht so schnell, wie die Wirtschaftsförderer es sich wünschen. Die Flächen Phoenix West oder Stadtkrone erschweren die Ansiedlung neuer Firmen im TechnoParkWest. Im TechnoParkWest stehen 13 Grundstücke zur Verfügung. Um den Fläche für mögliche Interessenten optisch attraktiver zu machen, hatte man die Spontanvegetation entlang der Brennaborstraße gerodet. In einem zweiten Schritt hat die Wirtschaftsförderung die archäologischen Grabungen, die vor einer Bebauung erfolgen müssen, übernommen. Bisher war es so, dass die bauwilligen Firmen sich selber um die archäologischen Arbeiten kümmern mussten. Im Gegenzug wurde Ihnen ein Preisabschlag gewährt. Diese Art der Vermarktung erwies sich aber als Hindernis für weitere Ansiedelungen.
Ab dem Frühjahr 2014 nahmen die Archäologen die Arbeit auf. Es wurden Reste von Abfallgruben und Scheunen gefunden. Der Höhepunkt der Grabungen war im August 2014, als die Archäologen auf die Reste von zwei Wohnhäusern trafen. Man glaubte zuerst, die Überreste von kleinen Gebäuden gefunden zu haben, aber dieser Fund war weitaus größer. Es handelte sich um zwei 40 Meter lange und 6,50 breite Gebäude, die dicht beieinander standen. Die Anordnung der Pfostenspuren erlaubt grundsätzliche Aussagen zum Aussehen der Gebäude. Sie konnten der Rössener Kultur zugeordnet werden, einer Zeit um 4500 v.Chr.. Zu der Zeit kamen die ersten Bauern Mitteleuropas in unsere Region und errichteten die ersten festen Häuser. Sie siedelten immer auf fruchtbarem Lehm, der eine ideale Grundlage für die ihnen geläufigen Getreidearten, nämlich die Weizenarten Einkorn und Emmer sowie Gerste bildete. Der Oespeler Untergrund besteht aus Lehm und konservierte die Überreste der ehemaligen Pfostengruben sehr gut. Der Fund war so bedeutend, dass er zum Denkmal des Monats Oktober 2014 wurde. Wir sind keineswegs gegen die Erweiterung des TechnoParks, aber gegen die Erweiterung in den Grünflächen. Erweiterungen sollen auf den Industriebrachen oder auf den Brachen im Indupark stattfinden.
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