Bürgerversammlung vom 22.07.2003

     Die Themen unserer Bürgerversammlung waren: 

     Zukunft des Sportplatzes

     geplante neue Schleife an der S-Bahn

     Bebauungspläne Lü 123 - Ortskern Oespel, Lü 148 - Steinsweg

 

Die Bürgerversammlung war, wie alle unsere Veranstaltungen, gut besucht. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzender Volker Kurth und der CDU-Ortsunionsvorsitzende Markus Besserer waren von der Politik anwesend. Entschuldigt hatten sich die Bezirksvorsteherin Karin Neumann und der Bezirksvertreter des Bündnis 90/Die Grünen Herr Dr. Frank Gillmeister.

Die Zukunft des Sportplatzes ist ein Anliegen vieler Oespeler, da der Dorney im neuen Gebietsentwicklungsplan als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden soll. Naturschutzgebiet würde für den Bürger lediglich bedeuten, dass die Wege nicht verlassen und die Hunde angeleint werden. Dieses sollte auch heute schon selbstverständlich sein.

Der Sportplatz, der sich innerhalb des Dorneys befindet, soll lt. dem Umweltamt aus dem Naturschutzgebiet ausgeklammert werden. Naturschutzgebiet und Sportplatz lassen sich normalerweise sehr schlecht vereinbaren, aber dieser Sportplatz befindet sich über 70 Jahre an dieser Stelle und hat unserer Meinung nach hier durchaus Bestandsschutz. Selbstverständlich sollte es sein, dass der Dorney von den Bürgern pfleglich behandelt wird. Probleme gibt es, da immer öfter neue Wege entstehen, dadurch dass manche Bürger kreuz und quer durch den Wald spazieren. Auch ist es nicht nachvollziehbar, dass die Krötenzäune, die von dem BIO-Verein zum Schutz der wandernden Kröten errichtet, einfach niedergerissen und die Tiere anschließend überfahren werden.

Das Anleinen der Hunde dient nur dem Schutz der Waldbewohner. In jedem noch so lieben und gut erzogenen Hund steckt der Jagdinstinkt, der schnell beim Anblick der Waldbewohner geweckt wird.

Vor einigen Jahren wurde auf der Wittener Seite ein Wohngebiet als reines Wohngebiet errichtet, trotz dass der Sportplatz schon vorhanden war. Natürlich entstehen jetzt hier Konfliktsituationen, die dringend der Klärung bedürfen.

Ein weiteres Problem sind die maroden Duschen und Umkleidekabinen des Sportplatzes.


Das Thema Busschleife ist für viele Oespeler nach wie vor aktuell. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum die bisherige Schleife nicht weiter genutzt werden kann. Hier war ein gefahrloses Ein- und Aussteigen für Jedermann möglich. Es dürfte wohl einmalig in Dortmund sein, dass vor einer Grundschule eine Busschleife entstehen soll. Auch wenn eine Fläche nördl. der S-Bahn dazugekauft wird, wird sich diese Situation nicht entschärfen, da die geplante Anlage äußerst kompakt ist. Die Schleife wird lt. Herrn Greve wahrscheinlich nicht für alle Haltestellen der Busse ausreichen, so dass Auf der Linnert eventuell noch zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden müssen. Die Straße vor der Schule wird dann nicht mehr Einbahnstraße sein, sondern beide Verkehrsrichtungen bedienen müssen, ansonsten besteht keine Möglichkeit, aus Norden in den Ort zu kommen.

Verknüpfung Bus/Schiene ist vom Prinzip her eine hervorragende Planung, aber so eine Anlage direkt vor einer Grundschule könnte man schon als groben Planungsfehler bezeichnen. Hier sollten die Interessen der Dortmunder Stadtwerke zurücktreten. Ein Argument war, dass eine Zeitersparnis entstehen würde, wenn die ehemalige Schleife nicht mehr angefahren würde

Interessant in diesem Zusammenhang auch die Aussage von Herrn Christian Smydra, Leiter der Verkehrsplanung der Stadtwerke, am 15.09.02 auf dem Oespeler Dorffest. Auf die Frage eines Bürgers, ob eine neue Schleife geplant wäre, entgegnete Herr Smydra, dass man keine neue Schleife plant.

Schon heute herrschen unter der S-Bahn unzumutbare Zustände durch die Begegnung Fußgänger/Bus/PKW. Die Oespeler Bürger sehen das mit Besorgnis und hoffen nur, dass es hier zu keinen Unfällen kommt. Wer das dann verantworten will, die Planer, die Stadtwerke oder die Politiker?

Die neu eingerichteten Haltestellen Auf der Linnert und auf dem Steinsweg verbessern die Verkehrssituation auf beiden Straßen auch nicht gerade.

Auf dem B-Plan Lü 123 kann man im Bereich Linnert nördl. der S-Bahn erkennen, dass hier eine Tagesöffnung besteht. Dies ist im nördl. Bereich der geplanten Schleife.

In der Begründung des B-Plans und auf dem B-Plan steht, dass die Lage dieser Tagesöffnung nicht genau zu bestimmen ist, aber sie sich in einem Bereich von +/- 30m befindet.

 

Die Begründung zum B-Plan auf S. 42 sagt aus:

"Aussagen über die Standsicherheit der Tagesoberfläche im Bereich der verlassenen Tagesöffnungen sind nach Aussage der Bergwerksgesellschaften zurzeit nicht möglich. Ein Nachsacken oder Abgehen der vorhandenen Füllsäule oder ein Einstürzen der Tagesöffnungen lässt sich auf Dauer nicht ausschließen.....

Im Bereich der verfüllten Schächte muss erfahrungsgemäß grundsätzlich mit Gasaustritten gerechnet werden."

 

".....Die Schutzbereiche sind von jeglicher Bebauung freizuhalten. Die Tagesöffnungen sind für die Beobachtung und für eventuelle Nachverfüllungen zugänglich zu lassen."

 


Ein weiteres brisantes Thema waren die Bebauungspläne Lü 123 - Ortskern Oespel und Lü 148 - Steinsweg.

Lü 123 - Ortskern Oespel:

Auf der Fläche zwischen Borussiastr./Wandweg/Overhoffstr. sollen insgesamt 38 Wohneinheiten + 38 mögliche Einliegerwohnungen entstehen. Die Verkehrsbelastung wird von der Verwaltung mit 350 Fahrzeugbewegungen/täglich angegeben. Hier wurden aber nicht die Einliegerwohnungen berücksichtigt. Auch die Gutachten gehen von 38 Wohneinheiten aus und nicht von möglichen 76 Wohneinheiten. Beim Lärmgutachten wurden der geplante Hellweg-Baumarkt und die geplanten Parkplätze von Ikea nicht mit berücksichtigt.

Entlang der Borussiastr. entsteht ein Grünstreifen. Da sich auch hier eine Tagesöffnung des Bergbaus befindet, kann man deshalb unserer Meinung nach die Bebauung nicht weiter an die Borussiastr. heranziehen. Der Grünstreifen ist nicht da, damit man dem Bürger etwas Gutes tut.

 

Die in der Bezirksvertretersitzung vom 18.03.2003 angekündigte Abbindung des Wandweges von der Straße am Schultenhof, erfolgt lt. Begründung des B-Plans nicht. Sie ist ebenfalls auf dem B-Plan nicht zu erkennen. Auch die zuständige Planerin, die diese Aussage in der Sitzung getätigt hat, kann sich darin nicht mehr erinnern.

Wir verweisen an dieser Stelle auf unsere Anregungen und Bedenken  zum  B-Plan Lü 123- Ortskern Oespel.

 

Lü 148 - Steinsweg:

Im geplanten Baugebiet Steinsweg sollen 150 Wohneinheiten + 150 möglichen Einliegerwohnungen entstehen. Hier wurde bei der Berechnung der Verkehrsbelastung nur von 142 Wohneinheiten, also auch ohne Einliegerwohnungen ausgegangen. Alle Gutachten basieren auf die 142 Wohneinheiten und sind somit fehlerhaft. Beim Lärmgutachten wurde die Feuerwache 8 nicht berücksichtigt und ebenfalls nicht das geplante Autohaus.

Ein weiteres großes Problem für den Albestand entsteht durch die geplante Regenversickerung innerhalb des Baugebietes. Durch das geplante Mulden-Rigolensystem wird laut den Gutachten der Altbestand gefährdet, wenn er nicht über eine entsprechende Abdichtung von unten verfügt. Die Neubauten müssen mit weißer Wanne bauen oder ohne Keller. 20 der betroffenen Eigentümer sind sich einig, dass es so nicht geht.

Auch hier verweisen wir auf unsere Anregungen und Bedenken zum B-Plan Lü 148 - Steinsweg.


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