02.04.2012 - Protokoll der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Stadtgestaltung, Wohnen und Immobilien vom 05.10.11
zu TOP 3.2
Hochspannungsfreileitungen
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.:
04887-11)
hierzu->
Zusatz/Ergänzungsantrag der Fraktion B’90 Die Grünen (Drucksache Nr.:
04887-11-E1)
„Beschlussvorschlag
Anlässlich der von der Verwaltung
zusammengestellten Grundlageninformationen bitten
wir um ergänzende Informationen zu folgenden
Fragestellungen:
1. Welchen Bestand an Hochspannungstrassen gibt es
in Dortmund?
2. Wie viele Wohneinheiten befinden sich derzeit
in einer Zone von 180 Metern von Hochspannungstrassen
entfernt? (Grenzwertvorschlag des
EU-Parlamentsausschusses für
Umwelt, öffentliche Gesundheit und
Verbraucherschutz bei einer angenommenen magnetischen
Flußdichte von 0,25 Mikrotesla)
3. Welche Wohnbauflächen sind von neuen Trassen
oder von Veränderungen an bestehenden
Trassen betroffen?
4. Wie stellt sich die Reduzierung der
elektrischen Feldstärke und der magnetischen Leistungsflussdichte
bei zunehmendem seitlichem Abstand von
Hochspannungsleitungen dar?
Darüber hinaus bitten um die Beratung und
Abstimmung folgender Anträge:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, an den
Wohnstandorten entlang der Hochleitungstrassen
in Dortmund Messungen der elektrischen Feldstärke
und der magnetischen Leistungsflussdichte
vorzunehmen. Diese Messungen erfolgen aufgrund der
unterschiedlichen
Übertragungsleitung und Lufttemperatur zu
unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten und
in unterschiedlichen Abständen zur Trasse.
2. Eine Auswertung dieser Messungen wird dem
Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung
vorgelegt.
3. Die DEW werden gebeten, aus ihrer Sicht
darzulegen, welche technischen Maßnahmen
vorgesehen werden können, um die Belastung durch
magnetische Felder zu minimieren
und welche Kosten dies in den jeweiligen Varianten
verursachen würde.“
Frau Bonan (Ombudsfrau für Bürgerinitiativen)
informiert zunächst über die hierzu existierenden Bürgerinitiativen und teilt
mit, dass zu dem Thema für die Bürgerinnen und Bürger am 13.12.2011, im
Rathaus im Saal Westfalia ab 18:00 Uhr eine Informationsveranstaltung
stattfinden wird.
RM Wittmann erläutert die Gründe für den o.a.
Zusatz-/Ergänzungsantrag und führt außerdem an, dass zu der erwähnten
Informationsveranstaltung auch ein externer Sachverstand erforderlich sein
wird, wie z.B. durch den BOND und den NABU. Zusätzlich empfiehlt er, auch
mögliche Verursacher, wie die RWE mit einzuladen. Entscheidend ist für seine
Fraktion, das die Umweltverwaltung nun umgehend Messungen vornimmt, damit die
Menschen nicht länger im Unklaren darüber sind, wem oder was sie ausgesetzt
sind oder nicht.
RM Harnsich begrüßt die Vorlage und betont, dass
es noch große Defizite bezüglich der Vergleichbarkeit der Werte bestehen.
Oberstes Ziel sollte nun sein, dafür Sorge zu tragen, dass die Werte zukünftig
soweit wie möglich reduziert werden.
Aufgrund noch bestehenden Beratungsbedarfs, bittet
er die Vorlage sowie den o.a. Antrag der Fraktion Bündnis 90 Die Grünen in die
nächste Sitzung zu vertagen.
RM Pisula bittet die Verwaltung zusätzlich um
Beantwortung folgender Fragen:
1. Welche Auswirkung hat eine unterirdische Verlegung der Kabel auf die Umwelt?
2. Gibt es eine nachweisbare Ursache-Wirkung-Beziehung in Bezug auf die gesundheitlichen Beeinträchtigungen?
Die Verwaltung sagt die Beantwortung dieser Fragen
zu.
RM Münch appelliert daran, bei zukünftiger
Flächennutzungsgestaltung sowie Wohnbebauungsplanung die bestehenden
Kenntnisse über Hochspannungsleitungen zu berücksichtigen, damit künftig keine
Wohnbebauung in der Nähe von Hochspannungsleitungen erfolgt.
Auf den o.a. vorliegenden
Zusatz-/Ergänzungsantrages geht Herr Wilde wie folgt ein:
Zu Frage 1:
Hierzu verweist er auf einen Teilplan/ Technische Ver- und Entsorgung zum
Flächennutzungsplan, wo die kompletten Hochspannungsleitungen eingetragen
wurden. Seit 2004 hat es lediglich folgende Veränderungen in diesem Netz
gegeben:
1. Auf das vorhandene Gestänge entlang der A 45 wurde eine zusätzliche Leitung aufgelegt.
2. Die in Planung befindliche Leitung, die von Kruckel aus nach Rheinland-Pfalz geführt werden soll. Das entsprechende Raumordnungsverfahren hierzu läuft und das Planfeststellungsverfahren wird demnächst eingeleitet.
Herr Wilde sagt zu,
jeweils ein Exemplar des oben erwähnten Teilplanes den Fraktionen zukommen zu
lassen.
Zu den Fragen 2. bis 4. betont er, dass diese
Beantwortung einen Erhebungsaufwand nach sich ziehen wird, welcher mit dem
vorhandenen Personalbestand nicht zeitnah leistbar ist.
RM Kowalewski erläutert, warum es schwierig ist,
Kausalbeziehungen, wie oben durch Herrn Pisula erbeten, darzustellen und
meint, dass diese für planerische Zwecke eher irrelevant sind.
Der Ausschuss für Umwelt, Stadtgestaltung,
Wohnen und Immobilien wird die Vorlage, den Zusatz-/Ergänzungsantrag der
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen sowie die Beantwortung der zusätzlich
gestellten Fragen wieder aufrufen und behandeln.