22.05.2009 - Siedler fordern Tempo 30 auf dem Steinsweg
Im 20. März hatte der Siedlerverein I die Bürger zu einer öffentlichen Versammlung ins katholische Gemeindezentrum eingeladen. Thema: Der Verkehr in Oespel.
Von der Verwaltung der Stadt Dortmund stand Winfried Sagolla, Abteilungsleiter Verkehrsplanung im Planungsamt, den Bürgern Rede und Antwort.
Er nannte einige Zahlen der neuesten Verkehrszählung. 15 400 Fahrzeuge fahren täglich über den Steinsweg, das sind rund 1 000 weniger als bei der letzten Zählung. Grund dafür ist vermutlich das im letzten Jahr eröffnete Bauhaus in Witten-Annen. Der Verkehr wird aber wieder zunehmen, da zwischenzeitlich der Hellweg-Baumarkt an der Borussiastraße eröffnet hat. Laut Sagolla wird der Verkehr auf dem Steinsweg um rund 15 % steigen. Die Oespeler brauchen nicht auf durchgreifende Änderungen zu hoffen, so Sagolla. Der Weiterbau der Brennaborstraße hat für Oespel nicht den erhofften Erfolg gebracht. 6 500 Fahrzeuge pro Tag wurden bei der letzten Zählung ermittelt, zuvor waren es 5 200. "Das ist aber leider noch nicht so gut,wie es sein sollte", räumte Sagolla ein. Nach seiner Meinung wird die Brennaborstraße stärker genutzt, wenn die Bauarbeiten an der A 40 beendet sind. "Es wäre eine Illusion zu glauben, dass Anwohner aus Eichlinghofen oder Witten über den Hauert und die Brennaborstraße in den Indupark fahren."
Die Oespeler Bürger machen sich keine Illusion über die Verkehrssituation. Eher machte sich Enttäuschung breit. Kritisiert wurde die fehlerhafte Erschließung des Induparks. Jetzt muss Oespel die Last der verfehlten Politik tragen.
Man müsse für die Zukunft versuchen, die Situation etwas besser zu gestalten. Tempo 30 auf der gesamten Ortsdurchfahrt des Steinswegs und Querungshilfen, um den Verkehr auszubremsen, wäre ein Lösung. Der Verkehr wird dadurch nicht weniger, aber die Bürger könnten etwas sicherer leben.
Sagolla kann sich solche Maßnahmen durchaus vorstellen. Es kommt darauf an, die politische Mehrheiten zu finden und natürlich muss das notwendige Geld vorhanden sein.
Der Siedlerverein I will den entsprechenden Antrag in der Bezirksvertretung Lütgendortmund stellen.
Kommentar: Winfried Sagolla ist einer der wenigen Mitarbeiter der Stadt Dortmund, der nichts schönredet. Er bestätigte wieder einmal das, was wir schon immer gesagt haben. Am Verkehr, der durch Oespel rollt, ist nichts zu ändern. Die Brennaborstraße ist keine Entlastungsstraße, der Verkehr lässt sich nicht über den Hauert umlenken. Jahrelang hat die Politik versucht, den Oespelern dies weis zu machen und viele haben ihr geglaubt und glauben ihr heute noch.
Die Situation mit möglichen Maßnahmen verbessern und nicht durch großflächige Baumaßnahmen, die kein Mensch braucht, zu verschlechtern ist ein guter Ansatzpunkt.
Leider wird das Denken einiger politisch gesteuert, so dass es in Oespel keine Einigkeit geben wird. Die Politik versucht den Oespeler einzureden, dass weitere Baumaßnahmen dem Ort nutzen würden, denn die Geschäfte, Kirchen und Vereine brauchen Neubürger. Woher nimmt die Politik die Sicherheit zu glauben, dass Neubürger die Angebote annehmen?
Bisher haben sich die Politiker der Bezirksvertretung Lütgendortmund nur beim Wandweg von der geplanten Bebauung verabschiedet. Möglicherweise könnte es beim Wandweg jetzt zu spät sein.