28.12.08 - Kunst soll Oespel schöner machen!

Die Ruhr Nachrichten berichteten am 13.12.08 und die Westfälische Rundschau am 15.12.08 von einem Kunstwerk, dass Oespel verschönern und ein Beitrag zur Kulturhauptstadt 2010 sein soll. Auf der Ausgleichsfläche (lt. WR) des Wulfshofes im Bereich des Regenversickerungsbeckens soll im Auftrag des Betreibers des Wulfshofes eine Skulptur von der Künstlerin Simone Jasinski errichtet werden, um diese Fläche künstlerisch aufzuwerten. Frau Jasinski stellte ihre Projekte Vertretern aus Politik und Verwaltung vor, nachdem sie die Entwürfe zuvor schon einigen möglichen Sponsoren vorgestellt hatte.

 

Jasinski hatte schon im letzten Jahr Kunstobjekte auf dem Wulfshof realisiert. "Die realisierten Entwürfe sollen einen regionalen Kulturbeitrag darstellen und auch ein Naherholungsziel für die Bürger sein", sagt Jasinski.

Zwei Entwürfe kommen in die engere Wahl. Zum einen die Aneinanderreihung von 23 überdimensionalen Ringen, die gemeinsam einen Tunnel bilden und zum anderen 21 bis sieben Meter hohe beleuchtete Aluminium-Rohre, die eine Spur bilden und sich zu einem Teich (Regenversickerungsbecken) ausrichten, der sich auf dem Areal befindet,

Für ein Projekte sind schätzungsweise zischen 65 000.00 € und 75 000.00 € nötig!

Dr. Frank Gillmeister (Bündnis 90/Die Grünen), stellvertretender Bezirksbürgermeister des Stadtbezirkes Lütgendortmund, zeigte sich von dem Projekt begeistert, konnte aber keine finanzielle Unterstützung zusagen, da der Haushalt für das kommende Jahr schon verplant ist. Er versprach aber gemeinsam mit der Bürgermeisterin Brigitte Jörder, Vorsitzende des Kulturausschusses im Rat, die ebenfalls von dem Projekt angetan war, dies bekannt zu machen. "So ein Projekt kann den Charakter einer Straße komplett verändern", schwärmte Jörder.

Jasinki will versuchen mit örtlichen Handwerkern und Sponsoren das Projekt zu realisieren. Von der Verwaltung erhofft sie sich bürokratische Rückendeckung. Außerdem möchte sie mit Schulen und Ausbildungsbetrieben zusammenarbeiten. "Das Werk soll über 2010 hinaus für die positive Entwicklung des Ruhrgebietes stehen", so Jasinski.

Jasinski möchte folgende Aspekte mit ihren Entwürfen als regionalen Kulturbeitrag und als Beitrag zur Kulturhauptstadt erfüllen:  kulturelle Nachhaltigkeit, Naherholung für die Oespeler Bürger mit Einbeziehung des Induparks, Bildung einer Stadtmarke für Oespel und Schaffung eines Kunstraumes. (WR 15.12.08)

 

Ist Kunst wirklich eine Möglichkeit Oespel zu verschönern? Darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein und das ist auch das Recht eines Jeden.

Meine Meinung ist, dass man eine Verschönerung mit sinnvolleren Maßnahmen in Angriff nehmen sollte.

Die Fläche am Wulfshof wird in den Festsetzungen des Bebauungsplanes Lü 123 - Ortskern Oespel folgendermaßen beschrieben:

"Ausgleichsflächen südlich „Wandweg“ und entlang der „Borussiastraße“: Innerhalb des beschriebenen Freiraumes wurde am „Wandweg“ eine private Stellplatzanlage realisiert. Die im Bebauungsplan abgegrenzte private Fläche gehört zum Sondergebiet Wandweg/ Helenenstraße und beinhaltet zudem eine private Versickerungsmulde. Da die geplanten bzw. tlw. realisierten Maßnahmen Regelungsbedarf des Bebauungsplanes sind, erfolgte eine enge räumliche und funktionale Abstimmung mit der Ausgleichsfläche A1 der geplanten Wohnbauflächen am „Wandweg“. Das Versickerungsbecken wurde in Erdbauweise samt Raseneinsaat zu erstellt. Stellplatzfläche und Becken sind durch eine Strauchpflanzung einzugrünen. Je vier Stellplätze wurde ein Baum II. Ordnung gepflanzt. Näheres regeln die Festsetzungen. Die Ausgleichsmaßnahmen sind auch Gegenstand des Baugenehmigungsverfahrens.

Für die Beseitigung von acht Hybrid-Pappeln mittleren Baumholzes samt Unterwuchs wurde ein Baumersatz vereinbart. Das Umweltamt wird das vereinbarte Baumersatzgeld zweckgebunden für eine Baumpflanzung entlang der „Borussiastraße“ verwenden. Entlang dessen nördlicher Straßenbegrenzungslinie sind ca. 2-3 m vom Gehweg entfernt im Stammabstand von 12 m ca. 17 Winter-Linden (BF32) als Hochstamm zu pflanzen. Hierbei handelt es sich um eine gängige Baumart, die im Ortskern häufiger anzutreffen ist. Die Baumpflanzung dient dazu, a) einen Straßenabschnitt angemessen einzugrünen und b) eine Abschirmung gegenüber der Ausgleichsfläche sicher zu stellen. Diese Pflanzfläche liegt nicht im Geltungsbereich der Ausgleichsfläche A1, grenzt aber an diese an."

Weiter heißt es im B-Plan selber:

Man kann also nur staunen wie gut Herr Dr. Gillmeister den B-Plan kennt und die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen überwacht und das als Vertreter der Grünen.

Nach unseren Informationen wurde eine Anfrage zur Errichtung einer Skulptur im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 für die benachbarte Ausgleichsfläche an die Stadt Dortmund gestellt. Sollte eine Genehmigung erfolgen, aber nur mit den Auflagen. Die Skulptur darf nicht begehbar sein, da sonst Wege angelegt, Papierkörbe und möglicherweise Bänke aufgestellt und eventuell zusätzlich Parkplätze geschaffen werden müssen. Dies ist mit einer Ausgleichsfläche nicht vereinbar. Außerdem muss sich die Skulptur in einer Größenordnung befinden, die keine umfangreichen Fundamente benötigt. Ansonsten müsste die Fläche erworben und ein Bauantrag gestellt werden. Die Wege und Parkplätze benötigen dann eine Ausgleichsfläche und die, in Anspruch genommne Ausgleichsfläche benötigt dann eine neue Ausgleichsfläche.

"So ein Projekt kann den Charakter einer Straße komplett verändern", schwärmte Jörder. - Na klasse! Gegenüber der neue Hellweg-Baumarkt, ein beeindruckender Ortseingang!

Vielleicht werfen die auf dem Weg zum Baumarkt oder in den Indupark an den Ampeln stehenden Autofahrer mal einen Blick auf die Skulptur.

Naherholung für die Oespeler Bürger mit Einbeziehung des Induparks - Völlig an den stadtplanerischen Zielen vorbei! Der Indupark soll sich einigeln und sich nicht mit Oespel verbinden.

Außerdem werden die Oespeler sich schwer hüten, an der stark befahrenen Borussiastr. Erholung zu suchen.

 

Die Summe von 65 000.00 bis 75 000.00 € könnte wesentlich besser angelegt werden:

Man betrachte nur den Bereich unterhalb der S-Bahn zwischen Overhoffstraße und Ruthstraße. Hier fehlen über 35 000.00 €, die von der Bezirksvertretung niemals zur Verfügung gestellt werden, um diesen Bereich aufzuwerten.

 

Farbe, Lampen und ein ordentlicher Weg eventuell mit Bepflanzung im Trassenbereich, soweit dies möglich ist, würden diesen Bereich enorm aufwerten und den Oespelern wirklich nützen.

 

Sehr gelungen der Bereich zwischen Borussiastraße und Overhoffstraße, entstanden und genutzt durch die Wulfshofbetreiber.

 

Weiterhin könnte man das Geld gut für den geplanten Schulpark hinter der  Grundschule Am Dorney verwenden.

Dort soll nach den Vorstellungen der SPD eine Campus-Anlage entstehen, um Schulstunden im Freien abzuhalten. Ebenfalls soll eine Obstbaum-Anpflanzung erfolgen. Schulklassen könnten dann möglicherweise Patenschaften für Bäume übernehmen.

Ein ganz großes Anliegen, auch der Eltern, ist eine Beleuchtung der Wege zwischen Siedlung und Grundschule, damit die Schulkinder den direkten Weg von der Siedlung zur Schule nehmen können und nicht über die Kleybredde gehen müssen.

Nach Schätzungen der SPD entstehen für die gesamte Maßnahme Kosten in Höhe von ca. 50 000.00 €. Die Bezirksvertretung Lütgendortmund hat die Verwaltung um eine Kostenaufstellung gebeten.

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